Ein Roller ist meistens das erste Fahrzeug was ein junger Mensch in seinem Leben im öffentlichem Straßenverkehr bewegen darf.
Dazu bedarf es einer Mofa Prüfbescheinigung. Diese kann man sogar schon mit 15 Jahren machen und auch gleich benutzen. Dann darf man einen gedrosselten Roller fahren. Dazu muss der Roller aber auf 25 km/h gedrosselt sein. Dies ist natürlich den meisten Jugendlichen zu wenig.
Doch so bald man seinen Roller entdrosselt, drohen einem bei einer Polizeikontrolle Bußgelder und eine Führerscheinsperre für ca. 2 Jahre. Das Bedeutet, dass man den Auto-Führerschein zwar machen darf, bekommt den aber nicht gleich mit 18 sondern erst 2 Jahre später.
Mit einem Auto-Führerschein darf man auch einen Roller fahren der max. 45 km/h fährt und nicht mehr als 50 cm³ Hubraum hat. Diese 45 km/h Begrenzung konnte sich, meiner Meinung nach, nur ein Bürokrat ausdenken der noch nie einen langsamen Rollerfahrer vor sich hatte oder noch nie selber mit einem Roller unterwegs war. Diese Geschwindigkeit ist natürlich sehr gefährlich weil man mindestens 10 km/h langsamer unterwegs ist als der fliesende Autoverkehr. Dann wird man auch von den Autofahrern angehupt und auch öfters geschnitten. Diese 45 km/h Regel wurde am 1.1.2002 in Deutschland eingeführt. Die Roller, die vor diesem Datum gebaut worden sind, dürfen noch 50 km/h fahren.
Wenn man aber als ein Erwachsener Mensch mit einem Auto-Führerschein (Klasse B) den Roller entdrosselt oder Tunt, droht einem ein Bußgeld von bis zu 180 Tagessätzen, eine Menge Punkte in Flensburg und 1 bis 6 Monate Führerscheinentzug. Dazu kommen noch die Werkstattkosten von der Polizei wenn der Roller bei einer Verkehrskontrolle sicher gestellt und in einer Werkstatt untersucht wird. Denn so bald der Roller über 45 (51 wegen der 6 km/h Toleranz) bzw. 50 km/h (auch bei 60 drückt die Polizei ein Auge zu) fährt und die Drosseln raus sind, erlischt seine Betriebserlaubnis, sein Versicherungsschutz und wenn man keinen Motorradführerschein besitzt, fährt man auch ohne einen gültigen Führerschein.
Aus Erfahrung kann ich berichten: Der Roller von einem meiner Kunden wurde von der Polizei auf einem Rollenprüfstand gemessen. Dort zeigte sich die Endgeschwindigkeit von 75km/h. Der Roller wurde sicher gestellt und in einer Werkstatt untersucht. Die Untersuchung fand heraus, dass die Drosseln entfern worden sind. Nach einem kurzen Gerichtsverfahren sollte er 600,-€ Bußgeld bezahlen, für 1 Monat den Auto-Führerschein abgeben und es gab 4 Punkte in Flensburg. Die Strafen können aber unterschiedlich ausfallen. Deshalb rate ich immer vor dem Einbau der abschaltbaren Drosseln ab da man die Geschwindigkeit dann mit Vorsatz überschreitet.
Hey,
hast dir ein spannendes Thema ausgesucht. Mir war zwar klar, dass man beachten muss, was man mit welcher Fahrerlaubnis – Klasse fahren darf. Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass die Strafen so hart sind und sogar zum Entzug der Fahrerlaubnis (Klasse B) führen kann.
Ich hab mal eine technische Frage : wie genau ist das mit dem drosseln ? Also ich will es nicht selber machen, dazu fehlt mir das technische Verständnis. Allerdings wäre es cool, wenn du mir in einfachen (!!!) Worten erklären könntest, wie das funktioniert 😉
Finde deinen Schreibsstil gut. Weiter so 🙂
Es gibt mehrere Möglichkeiten einen Roller zu drosseln, bzw. gibt es verschiedene Drosseln die in einem Roller verbaut werden können.
Ich werde aber nicht alle ganz genau erläutern da es zu viel Zeit in Anspruch nimmt.
1. Die am weitesten verbreitete Drossel ist die Variomatik-Drossel. Das ist ein Distanzring der zwischen der Variomatik und der Riemenscheibe verbaut wird. Wenn sich die Fliehkräfte erhöhen, kommt die Vario-Scheibe näher an die Riemenscheibe und der dazwischen laufende Keilriemen wandert nach oben. Dadurch ändert sich die Übersetzung von (klein zu groß) auf (groß zu groß). Der Distanzring verhindert das sich die beiden Scheiben näher kommen und somit kann der Riemen nicht ganz bis nach oben wandern.
2. Es gibt die CDI-Drossel. Dies ist eine elektronische Drossel die ab einer bestimmten Umdrehungszahl den Zündfunken nicht mehr an die Zündkerze leitet sondern gegen den Rahmen laufen lässt. Dadurch wird ab einer bestimmten Drehzahl das sich im Zylinder befindliche Gemisch nicht mehr gezündet.
3. Eine Querschnittsverengung im Vergaser die weniger Gemisch in den Zylinder gelangen lässt.
4. Gas-Bautenzug-Anschlag der Vollgas verhindert.
5. Anschlag-Scheibe im Wandler. Die funktioniert ähnlich der Variomatik-Drossel, jedoch an einer anderen Stelle.
Es gibt halt eine ganze Menge. Für welche Drosseln man sich entscheidet hängt immer davon ab, auf welche Geschwindigkeit der Roller gedrosselt werden soll.