Nach den ersten Jahren in Berlin hatte ich bereits vielen Kunden bei den unterschiedlichsten Roller-Problemen helfen können. Dabei habe ich festgestellt, dass die Roller-Fahrer in Berlin sehr unterschiedlich sein können so wie auch die Beweggründe sich einen Roller anzuschaffen. Einige Berliner nutzen einen Roller um jeden Tag zur Arbeit zu kommen, andere wiederum holen Ihren Roller nur bei schönem Wetter raus um einfach nur den Sommer zu genießen. Mit einem Roller spart man aber nicht nur Benzin, sondern auch jede Menge Zeit da man nicht im Stau stehen muss, sondern an allen Autos vorbeifahren kann.
Leider gibt es am Roller-Fahren auch einige negative Seiten. Diese sind meistens technischer Natur da die meisten Roller Probleme machen, wenn sie mal längere Zeit still stehen oder nicht rechtzeitig gewartet werden. Denn wenn man sich bereits einen Helm aufgesetzt hat, den Roller starten will und feststellen muss, dass aus der Fahrt nichts wird, dann ist der Ärger bereits vorprogrammiert. Fast immer muss man den Roller bis zur nächsten Werkstatt schieben oder lange auf einen Termin warten. Die meisten meiner Kunden hatten aber mit ihren Werkstätten viel Ärger und schlechte Erfahrungen. Nun will ich euch einiges aus deren Berichten erzählen.
Am schlimmsten ist leider die Tatsache, dass der Kundenumgang bei vielen Werkstätten darauf abzielt, dem Kunden das Geld aus der Tasche zu ziehen. Dabei wird nicht gerade sehr freundlich vorgegangen. Wenn der Kunde z. B. einen 10 oder 15 Jahre alten Roller hat, die nach meiner Erfahrung technisch am besten sind, wird dem Kunden strengstens geraten diesen zu verschrotten auch wenn die Reparatur nicht mehr als eine Stunde dauern würde. Denn mit dem Verkauf von Rollern und deren Wartungen erzielen die Werkstätten einen größeren Gewinn.
Das schlimmste was ich bis jetzt bei einer Roller Werkstatt erlebt habe, war eine Inspektion laut Wartungsplan die 280€ gekostet hat, wobei der Roller nicht mal von der Stelle bewegt wurde. Bei dieser Abzocke hat man sogar einige Teile zum Austauschen auf der Rechnung aufgeschrieben die noch fast im neuwertigen Zustand waren. Z. B. hat man auf dem Protokoll den Zahnriemen als verschließen eingestuft, dabei weichte der Riemen nicht mal um 1 mm vom neuen ab da dieser kurz zuvor ausgetauscht wurde. Die Defekte am Roller hat man dabei jedoch nicht entdeckt. Wie auch, wenn man sich den Roller nicht mal angeschaut hat. Dabei hatte die Vorderbremse zu wenig Kraft gehabt da die Bremsflüssigkeit bereits zu alt war, das Bremslicht hat nicht funktioniert und das Ventil-Spiel war verstellt. Auf eine Konfrontation ist die Werkstatt nicht eingegangen und hat dazu auch kein Kommentar abgegeben.
Leider ist es kein Einzelfall. Denn jede Werkstatt weiß, dass wenn der Roller bis zur Werkstatt geschoben wurde, wird ihn der Kunde nicht abholen bis er wieder fahrbereit ist.
Wer seine Werkstatt des „Vertrauens“ testen möchte, ist bei mir gern willkommen!